Das bin ich…
Ich heiße Marcel, bin 38 Jahre alt und im schönen Nürnberg zu Hause.
Wie wohl die Meisten, die gerne mit Hunden zusammen arbeiten, hatte auch ich schon von klein auf mit diesen tollen Tieren zu tun. Sowohl im eigenen Haushalt als auch im Verwandtenkreis lebten immer Hunde und es gab auch eine Chow Chow – Zucht in der Familie. So konnte ich schon meine gesamte Kindheit über Erfahrungen mit Hunden sammeln.
Ich selber habe auch bereits meinen dritten eigenen Hund „Miko“, mehr zu ihm und seinen beiden Vorgängern weiter unten. Aber hauptsächlich er hat mich dazu bewogen mich näher mit dem Thema Hundeverhalten und -erziehung zu beschäftigen. Ich dachte immer ich wüsste schon einiges, aber er hat mich eines Besseren belehrt…
Aktuell betreibe ich meine Hundetrainertätigkeiten im Nebengewerbe, hauptberuflich bin ich als Ingenieur und Lichtplaner tätig. Ich habe von 2006-2009 in Regensburg Architektur studiert („Bachelor of Arts“) und von 2010-2012 noch ein Fernstudium an der Universität Innsbruck absolviert („Master of Light and Lighting“).
2020 habe ich mich dann entschieden nebenberuflich (eine gewisse Pandemie hat es möglich gemacht) eine Ausbildung zum Hundetrainer in einer bekannten Münchner Hundeschule zu machen und nach diversen weiteren Fortbildungen habe ich im Mai 2022 die Prüfung nach Paragraf 11 Tierschutzgesetz beim Veterinäramt mit Erfolg abgeschlossen.
Mein Grundsatz:
Keine Erziehung über hemmen und strafen, sondern Beziehung über Kooperation und soziale Unterstützung auf Basis von positiver Bestärkung, bedürfnisorientiert und gewaltfrei!
Jeder Hund sollte ganzheitlich betrachtet werden. Es sind immer viele Faktoren, die sein Wesen und sein Verhalten beeinflussen und dessen sollten wir uns bewusst sein und lernen ihn über seine Körpersprache zu lesen und zu verstehen. So kann aus Beziehung eine echt Bindung werden!
Mein Hund „Miko“
Wie oben schon erwähnt war er es, der mich auf diesen Weg gebracht hat. Er war und ist auch nach wie vor eine echte Herausforderung, auch wenn wir schon sehr viel geschafft haben. Ich nenne ihn immer liebevoll meinen Hund mit „special effects“ 😉
Alles fing damit an, dass er sich klassisch wie man so schön sagt „mich ausgesucht hat“ als ich 2019 im Tierheim war. Eigentlich wollte ich nur übrig gebliebenes Futter und Medikamente meines kurz zuvor verstorbenen Hundes („Gizmo“) spenden. Er kam gerade vom Gassigehen mit einer Tierpflegerin zurück und lief geradewegs auf mich zu. Ich wurde gleich informiert, dass er Probleme mit anderen Hunden hat und sehr „aufgeweckt“ ist. Ich – quasi schockverliebt – ging dennoch gleich einmal ein Runde mit ihm spazieren. Und ja sein Temperament war nicht abzustreiten, dennoch hatte ich das Gefühl, dass er außerhalb des Tierheimgeländes viel entspannter und zugänglicher ist. Ich wollte nichts überstürzen und beschloss erstmal wieder nach Hause zu gehen. Auf dem Weg zum Parkplatz bemerkte ich wie der kleine braune Flitzer mich quasi durch die Freiläufe begleitete und mir am Ende noch einen sehnsüchtigen Blick zuwarf. Da war mir klar, den muss ich dort rausholen und nur wenige Tage später zog er bei mir ein.
Anfangs sehr unkompliziert und offen auch gegenüber anderen Hunden schlug irgendwann die Pubertät zu und ich konnte feststellen, dass ihn das Stadtleben doch ziemlich überforderte. Dies zeigte sich in Form einer waschechten Leinenaggression, Unruhe zu Hause und natürlich riesigen Problemen mit dem „Alleine-bleiben“.
Status quo:
Heute haben wir die meisten Themen gut im Griff, bzw. wissen damit umzugehen. Viele Dinge muss man auch einfach akzeptieren und entsprechend Management betreiben. Denn in den Augen der Hunde gibt es kein „Fehlverhalten“, dies ist rein unsere menschliche Sichtweise. Es ist einfach unfair Verhaltensweisen, die bestimmten Hunderassen angezüchtet wurden, als Problemverhalten abzustempeln und von seinem Hund Dinge zu fordern die er gar nicht erfüllen kann. Genau das hat mich Miko gelehrt und somit jeden Hund als Individuum zu betrachten. Immer auf individuellen Bedürfnisse einzugehen und entsprechend zu agieren. Natürlich darf niemals die Umwelt darunter leiden, geschweige denn jemand anderes zu Schaden kommen. Aber ebenso wenig dürfen wir unseren Hunden Leid zufügen indem wir sie psychisch drangsalieren und nach unseren Wunschvorstellungen versuchen zu verbiegen.
Meine früheren Hunde
Meinen ersten Hund „Charly“ – ein Malteser – hatte ich ab meinem 13.Lebensjahr, er war damals schon 3 Jahre alt. Wir wollten ihn eigentlich nur ein paar Tage vom Tierschutz in Pflege nehmen, denn er kam aus schlimmen Verhältnissen. Sehr schnell schloss er Vertrauen zu mir und somit konnte ich mich auch nicht mehr von ihm trennen. Selbst nach meinem Auszug von zu Hause in meine Studienstadt Regensburg begleitete er mich und war mir stets ein treuer Gefährte.
Mein zweiter Hund „Gizmo“ – ein Havaneser-Shih-Tzu-Mix – kam auch über Umwege mit etwa 1 Jahr zu mir. Ich war damals schon über 20 und gerade am Beginn meines Arbeitslebens. Zusätzlich hatte ich noch ein zweites Studium begonnen während dem ich jeden Monat für 1 Woche in Österreich wohnte. Aber er war sehr genügsam und freundete sich mit jedem schnell an, sodass ich nie Probleme hatte ihn unterzubringen.
Nur alleine bleiben wollte er anfangs nicht, das hat er auch vokalisiert und allerhand Schabernack zu Hause angerichtet. Mit fortschreitendem Alter haben wir aber auch das hinbekommen und so hatten wir viele schöne gemeinsame Jahre bis er leider 2019 aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz viel zu früh – mit gerade einmal 11,5 Jahren – von mir ging. Bis zuletzt wurde er immer wieder aufs Neue für einen Welpen gehalten, gerade wenn er – wie auf dem Bild hier – frisch vom Hundefrisör kam…